Verwurzelt mit den frühen Lehren des Buddha und basierend auf verschiedenen Meditationstechniken (Zen, Vipassanā und Tibetische Meditation), ist Achtsamkeit eine alte Methodik, um einen Zustand von gelassener, objektiver Geistesgegenwart zu erreichen. Seit den 70er Jahren findet sie in der Psychologie und Psychiatrie in Therapieansätzen Anwendung.
Die Stärke der Achtsamkeit liegt vor allem darin, Dinge objektiv betrachten zu können, ohne sofort zu bewerten und zu urteilen, denn nur dann kann man offen sein und den Ist-Zustand besser akzeptieren.
Achtsamkeit wird interessanterweise seit einigen Jahren verstärkt diskutiert. Im Angesicht vieler wachsender und beängstigender sozio-politischer und ökologischer Entwicklungen und alten sowie neuen Problemen, welchen sich die Menschheit gegenübersieht, kann Achtsamkeit helfen, auch in schwierigen Zeiten besser mit Stress und Angst umgehen zu können, fokussiert zu bleiben und Klarheit zu gewinnen.
Achtsamkeit, also Meditation und Atemtechnik, kann man lernen und üben; der leichte Zugang macht es möglich, das „Prinzip Achtsamkeit“ auf verschiedenste Bereiche des Lebens anzuwenden.
Gerade im Bereich des UX Design kann man davon profitieren, Achtsamkeit zu praktizieren und das Produktdesign mit Hilfe entsprechender Kriterien zu hinterfragen.
Jeder kennt die folgende Redewendung: „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint**.“:** egal, welche Vorstellungen wir selbst als Designer davon haben, wie die perfekte App auszusehen hat; wichtig ist, dass wir uns nicht davon leiten lassen, was wir persönlich denken, sondern Rückschlüsse, Annahmen und vielleicht auch Vorurteile überprüfen und kritisch hinterfragen, um dann auch wirklich darauf hören zu können, was echte Nutzer möchten und wünschen.
Achtsamkeit hilft uns hier, offen zu bleiben und die Rolle des neutralen Beobachters einzunehmen. Es gelingt nur, die tatsächlich besten Lösungen für die Nutzer zu finden, wenn man die persönliche Meinung zurückstellt.
Wenn man Achtsamkeit praktiziert, lernt man gleichzeitig auch, Empathie und Mitgefühl zu empfinden und zu erproben.
Diese Empathiefähigkeit ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche UX und somit für ein erfolgreiches Produkt.
Schaut man beispielsweise in den Bereich der User Testings, wird man schnell verstehen, wie wichtig es für die Entwicklung eines erfolgreichen Produktes ist, dass mit echten Nutzern getestet wird.
Designer und Researcher treten einen Schritt zurück und beobachten unvoreingenommen, welche Erfahrungen der Nutzer macht; so können mit Hilfe der Testergebnisse nötige Änderungen vorgenommen und die User Experience wirklich auf die echten Benutzer zugeschnitten werden.
Im Designprozess laufen viele Dinge parallel und es ist wichtig, den Überblick zu behalten.
Gleichzeitig wollen aber auch viele konkrete Detailfragen durchdacht und geklärt sein.
Um nicht Dinge aus den Augen zu verlieren, aber gleichzeitig auch nicht das große Ganze zu vernachlässigen, kann man erneut die Methodik der Achtsamkeit anwenden**.**
Um den Fokus zu halten, aber trotzdem in der Entwicklung voranzukommen, kann man den UX Designprozess als echte Übung in Achtsamkeit ansehen**.**
Eine wirklich durchdachte App schafft es, intuitiv-zurückhaltend eine angenehme Erfahrung zu generieren und gleichzeitig den Nutzer mühelos durch die Anwendung leiten.
Wichtig ist also, herauszufinden, ob, warum und wann ein Nutzer abgelenkt wird.
Wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr voll beim Produkt liegt, wurde der Ablauf offensichtlich gestört.
Ist der Nutzer abgelenkt, kommt es schneller zu Abbrüchen oder sogar einer Beendigung der Nutzung. Daher sollten Designer und Entwickler diese Friction Points aufspüren und erfassen.
Wenn die Muster erst einmal klar erkennbar sind, warum ein Nutzer abgelenkt wird, kann der Designer eingreifen und gezielt nachbessern.
Denkt man hier an Achtsamkeitsübungen und Meditation, kann man einige Parallelen erkennen.
Digitale Produkte können sehr einflussreich sein und haben einen wichtigen Platz im Leben vieler Menschen. Daher ist es als Designer und Entwickler umso wichtiger, sich dieser Verantwortung bewusst zu werden und zu versuchen, etwas zu schaffen, was möglichst vielen Menschen hilft und nützt.
Hier können die Prinzipien der Achtsamkeit hilfreich sein, um Kriterien zu formulieren, die es möglich machen, ein Produktdesign zu analysieren und „abzuklopfen“.
https://www.uptopcorp.com/blog/ux-designers-how-mindfulness-relates-to-the-ux-process/
https://uxdesign.cc/mindful-design-and-interaction-b5c96d968a2b
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